Im HMKV Dortmund findet anlässlich des 40. Jubiläums eines der wichtigsten slowenischen Künstlerkollektive Irwin die Ausstellung “Was ist Kunst, IRWIN?” statt. Die retrospektive Ausstellung wurde von Dr. Inke Arns und Thibaut de Ruyter kuratiert und widmet sich dem slowenischen Künstlerkollektiv Irwin, das 1983 von den Malern Dušan Mandič, Miran Mohar, Andrej Savski, Roman Uranjek und Borut Vogelnik gegründet wurde. Im Jahr 1984 waren sie Mitbegründer des interdisziplinären Künstlerkollektivs Neue Slowenische Kunst (NSK), das den Konzept der “Retroavantgarde” entwickelte. Irwin setzt sich künstlerisch mit den (totalitären) Ideologien des 20. Jahrhunderts und der Kunstgeschichte Osteuropas auseinander, speziell mit dem ambivalenten Erbe der historischen Avantgarde und ihren totalitären Nachfolgern. Seit den 1990er Jahren beschäftigt sich die Gruppe auch mit der kritischen Hinterfragung der Kunstgeschichte des “westlichen Modernismus” und macht auf den Ausschluss osteuropäischer Kunst aus dem internationalen Kunstsystem aufmerksam. Im Jahr 1992 – fast parallel zur Unabhängigkeit Sloweniens – erklärte die NSK ihre Umwandlung von einem Kollektiv in einen “Staat in der Zeit”, der keine Grenzen und kein Territorium hat, der jedoch eigene Reisepässe ausgibt.
Die Ausstellung in HMKV, wo über 100 Arbeiten des Kollektivs gezeigt werden, besteht aus zwei großen Kapiteln. Das erste Ausstellungskapitel beschäftigt sich mit dem schwarzen Humor, der in den Arbeiten von IRWIN stets präsent ist. Das zweite Kapitel widmet sich Fragen des Staates – und wie IRWIN damit aktuelle Themen wie z. B. Migration kommentiert.
Im Rahmen der Ausstellung werden im Kino im Dortmunder U drei Filme vom slowenischen Regisseur Igor Zupe gezeigt.
Das begleitende Filmprogramm wird von SKICA Berlin unterstützt.