28. 11. 2025 – 12. 4. 2026

Ausstellung “Wege des Impressionismus – die slowenische Moderne und Dachau”

Gemäldegalerie Dachau ()
Konrad-Adenauer-Straße 3, Dachau

Sonderausstellung der Gemäldegalerie Dachau und der Nationalgalerie Sloweniens

in Kooperation mit dem Slowenischen Kulturzentrum SKICA Berlin

Wenn vom Impressionismus die Rede ist, denkt man an Frankreich, an Claude Monet, an Lichtreflexe auf dem Wasser und vielleicht an die berühmten Seerosen. Doch die Bewegung hatte viele Gesichter – auch jenseits der bekannten Zentren. Die neue Sonderausstellung „Wege des Impressionismus – Die Slowenische Moderne und Dachau“ in der Gemäldegalerie Dachau widmet sich erstmals in Deutschland dem slowenischen Impressionismus und seinen engen Verbindungen zu Dachau und München.

Mehr als vierzig hochkarätige Leihgaben aus der Nationalgalerie Sloweniens und weiterer Leihgeber zeichnen die Entwicklung vom Realismus des späten 19. Jahrhunderts bis zur expressiveren Moderne nach und zeigen zugleich, wie stark die Künstler:innen Sloweniens Teil einer gesamteuropäischen Kunstbewegung waren, deren weniger bekannte Meisterwerke heute neu entdeckt werden können.

In den drei Kapiteln der Ausstellung entfaltet sich anschaulich die Geschichte einer fruchtbaren, gegenseitigen Inspiration: vom Realismus Anton Ažbes und Ivana Kobilcas über die leuchtenden Landschaften der slowenischen Impressionisten – Rihard Jakopič, Matija Jama, Ivan Grohar und Matej Sternen – bis hin zu den eindringlichen Bildern Zoran Mušičs, die von den Erfahrungen des 20. Jahrhunderts geprägt sind.

Die Ausstellung legt erstmals offen, wie eng der slowenische Impressionismus mit der Dachauer Künstlerkolonie verbunden war. Zahlreiche slowenische Künstler:innen studierten in München, malten im Dachauer Moos und standen in engem Austausch mit Mitgliedern der Dachauer Künstlerkolonie. Anton Ažbe, eine Schlüsselfigur der Slowenischen Moderne und u. a. Lehrer von Wassily Kandinsky und Alexej von Jawlensky, gründete 1891 in München eine private Malschule, die zum Anziehungspunkt für junge Talente aus Slowenien und ganz Europa wurde. Inspiriert vom Freilichtmalen der Dachauer Künstlerkolonie suchten die slowenischen Maler:innen im Zusammenspiel von Licht, Atmosphäre und Farbe nach einer neuen künstlerischen Sprache. Die Dachauer Einflüsse prägten den Stil der slowenischen Moderne entscheidend und machten Dachau – neben München – zu einem wichtigen Ort ihrer künstlerischen Entwicklung.

Dr. Laura Cohen, Leiterin der Gemäldegalerie Dachau und Kuratorin der Ausstellung, beschreibt diese Beziehung als „ein beeindruckendes Beispiel für den europäischen Austausch in der Kunst 2/4 um 1900“: „Die slowenischen Künstler:innen kamen nach München, um zu lernen, und fanden in Dachau einen Ort, an dem sich Naturbeobachtung und künstlerische Freiheit vereinten. Das, was heute als ‚lieblich‘ erscheint, war damals ein Aufbruch – eine stille Revolution im Umgang mit Farbe und Licht.“

Einen weiteren Schwerpunkt widmet die Ausstellung dem Werk von Zoran Mušič, der im Konzentrationslager Dachau inhaftiert war. Seine späteren Gemälde spiegeln die existenziellen Erfahrungen dieser Zeit wider und schlagen eine Brücke zwischen Impressionismus, Expressionismus und Erinnerungskultur. Die Werke aus der Nationalgalerie Sloweniens, die überwiegend erstmals in Deutschland zu sehen sind, stehen in enger künstlerischer Verbindung zu zahlreichen Gemälden, die in der Gemäldegalerie in Dachau dauerhaft ausgestellt sind. Kennzeichnungen der Werke in der Dauerausstellung bieten die Möglichkeit, diese Verbindungen selbst zu entdecken und nachzuvollziehen.

Mit der Ausstellung „Wege des Impressionismus – Die Slowenische Moderne und Dachau“ präsentiert die Gemäldegalerie Dachau einen kunsthistorischen Brückenschlag zwischen Regionen, Epochen und Lebenswelten. Der Impressionismus war kein nationales, sondern ein länderübergreifendes, wenn auch zeitversetztes Phänomen: Eine Bewegung, die durch Austausch und gegenseitige Inspiration lebte. So lädt die Sonderausstellung dazu ein, den Impressionismus jenseits der bekannten Meister neu zu entdecken – in leuchtenden Pinien-Wäldern, frühlingshaften Landpartien, beeindruckenden Portraits und lebhaften Alltagsszenen: Eine Vielfalt an Farben, Geschichten und Blickrichtungen, die von München bis Ljubljana und darüber hinaus reichen.


FÖRDERER UND KOOPERATIONSPARTNER
Die Sonderausstellung ist ein Projekt der Dachauer Galerien und Museen und der Nationalgalerie Sloweniens in Kooperation mit dem Slowenischen Kulturzentrum SKICA Berlin. Es verweist auf die seit langem gepflegten Beziehungen zwischen Bayern und Slowenien: 2025 jährt sich zum 50. Mal die Gründung der Ständigen Kommission Bayern-Slowenien.

Text von: Laura Cohen, Kuratorin

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