Während ihres Aufenthaltes in der Residenz arbeitet die Künstlerin am Projekt "mementophonia", in dem sie die Beziehung zwischen Klang und Erinnerung mit alternativen Methoden der musikalischen Komposition erforscht. Durch verschiedene Klangbearbeitungsverfahren zieht sie Parallelen zu den kognitiven Prozessen und Mechanismen, die unsere Erinnerungen einerseits aufbauen und andererseits abbauen. In Gesprächen mit ihren Vorfahren und Experten auf dem Gebiet der Neurologie hinterfragt sie die Formen unserer Identität, die auf der Kontinuität sowohl der individuellen als auch der kollektiven Erinnerungen aufbaut. In ihrer Arbeit betrachtet Mateja Starič das Cello, die Foley Sounds und die Ausschnitte aus aufgezeichneten Interviews als Bausteine einer musikalischen Komposition. Gemeinsam mit dem renommierten slowenischen Cellisten und Direktor des Ensemble Dissonance Klemen Hvala verwendet sie unkonventionelle und erweiterte Spieltechniken, um das Instrument als Allegorie des menschlichen Körpers zu beleuchten, der einem kontinuierlichen Fluss von Ereignissen und deren klanglichen Manifestationen ausgesetzt ist. Das Projekt "mementophonia" ist eine musikalische Reminiszenz, die das Spektrum der hellen und dunklen Erfahrungen unserer Vergangenheit widerspiegelt und uns gleichzeitig sanft an ihre unvermeidliche Vergänglichkeit erinnert.
Die Premiere des Klang-Musikperformances wird am 19.08.2023 um 20 Uhr in der Galerie Hošek Contemporary in Berlin stattfinden.