1. bis 31. Juli 2023 Artist-in-Residence in Berlin Berlin
Die Artist-in-Residence unseres Residenzprogramms in Berlin ist im Juli Mateja Starič, eine slowenische Komponistin und Sounddesignerin, die in den Bereichen Theater, Film, Animation und Multimedia arbeitet. Sie hat zahlreiche Animations-, Dokumentar- und Spielfilme, Hörspiele und Multimedia-Projekte vertont. Ihre Arbeit an dem Film "Celica" vom slowenischen Regisseur Dušan Kastelic wurde mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter an den Festivals British Animation Film Festival in London und Lanterna Mágica in Brasilien sowie mit dem Peer Raben Music Award bei SoundTrack_Cologne, einem Filmmusiksymposium in Köln. In der Vergangenheit hatte Mateja Starič als Sängerin viele Konzertauftritte, unter anderem auf der EXPO 2010 in Shanghai. Derzeit beschäftigt sie sich vorwiegend mit dem Theater und ihren eigenen Projekten. Außerdem hält sie gelegentlich Vorlesungen und leitet Workshops an der Akademie für bildende Kunst und Design in Ljubljana und an der Akademie der Künste der Universität Nova Gorica.

Während ihres Aufenthaltes in der Residenz arbeitet die Künstlerin am Projekt "mementophonia", in dem sie die Beziehung zwischen Klang und Erinnerung mit alternativen Methoden der musikalischen Komposition erforscht. Durch verschiedene Klangbearbeitungsverfahren zieht sie Parallelen zu den kognitiven Prozessen und Mechanismen, die unsere Erinnerungen einerseits aufbauen und andererseits abbauen. In Gesprächen mit ihren Vorfahren und Experten auf dem Gebiet der Neurologie hinterfragt sie die Formen unserer Identität, die auf der Kontinuität sowohl der individuellen als auch der kollektiven Erinnerungen aufbaut. In ihrer Arbeit betrachtet Mateja Starič das Cello, die Foley Sounds und die Ausschnitte aus aufgezeichneten Interviews als Bausteine einer musikalischen Komposition. Gemeinsam mit dem renommierten slowenischen Cellisten und Direktor des Ensemble Dissonance Klemen Hvala verwendet sie unkonventionelle und erweiterte Spieltechniken, um das Instrument als Allegorie des menschlichen Körpers zu beleuchten, der einem kontinuierlichen Fluss von Ereignissen und deren klanglichen Manifestationen ausgesetzt ist. Das Projekt "mementophonia" ist eine musikalische Reminiszenz, die das Spektrum der hellen und dunklen Erfahrungen unserer Vergangenheit widerspiegelt und uns gleichzeitig sanft an ihre unvermeidliche Vergänglichkeit erinnert.

Die Premiere des Klang-Musikperformances wird am 19.08.2023 um 20 Uhr in der Galerie Hošek Contemporary in Berlin stattfinden.

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